Ärzte fordern: Mensch vor Profit!
„Rettet die Medizin“ fordern über 200 Ärzte (Stand: 09.2019) in einem Ärzte-Appel. Konkret geht es um das Abrechnungssystem in Krankenhäusern, die „Fallpauschale“ die 2003 eingeführt wurde. Viele Ärzte und Ärztinnen erleben in Krankenhäusern unlösbare Konflikte, zum einen möchte man die Patienten heilen, zum anderen verlangt die Verwaltung des Krankenhauses mit Patienten so viel Geld wie möglich zu gewinnen, um wirtschaftlich rentabel zu sein oder sogar Gewinne zu erzielen.
Damit haben wir selbst ein System erschaffen, das eher krank macht, als die Gesundheit zu fördern. Patienten tragen „unsichtbare Preisschilder“ auf der Stirn, per Verdachtsdiagnose wird entschieden wie „interessant“ der Patient für das Krankenhaus ist oder ob er an eine andere Stelle überwiesen wird. Eine Kopfwehattacke ist weniger wert als ein Magengeschwür, dieses wiederum ist weniger wert als ein Herzinfarkt.
Einen Beinbruch sollte man möglichst operieren, denn das eingipsen ist aus Sicht vieler Krankenhausgeschäftsführer nicht so rentabel, den in der Zeit könnte der Arzt bei anderen Behandlungen mehr Umsatz machen. Und das ganz große Los für eine Klinik sind Krebspatienten, Operationen, Bestrahlung und Chemotherapie, damit kann man buchstäblich Millionen verdienen (bis zu 2 Millionen pro Patient habe ich mal gelesen)!!!
Über diese Missstände sprachen „stern-Reporter“ mit mehr als 100 Medizinern und Augenzeugen. Als Ursache für diese Missstände gelten der ökonomische Druck auf die Krankenhäuser und das „Fallpauschalen-System“, nach der Faustregel: Je höher der Aufwand, desto mehr Geld gibt es. Das Problem: Patienten rechnen sich bei diesem System vor allem, wenn man viele „Untersuchungen und Eingriffe“ an ihnen durchführt. Ich finde das ist nicht unbedingt zielführend, sollten Ärzte nicht eher mehr mit den Patienten sprechen, sie beobachten, um möglichst die richtige Diagnose zu stellen und die bestmögliche Behandlung, auch wenn diese relativ einfach und ökonomisch „unrentabel“ ist?
Der Appel hunderter Ärzte lautet daher: Rettet die Medizin!
Es wird gefordert, das Krankenhäuser genauso wie die Polizei oder Feuerwehr ihre Arbeit ausführen ohne ökonomischen Druck, viele Ärzte wünschen sich Rahmenbedingungen (die der Staat bzw. die Regierung schaffen müsste) bei denen das Menschenrecht auf Gesundheitsfürsorge gewährleistet ist. Es sollte nicht länger notwendig sein, das Krankenhäuser Gewinne erzielen müssen, um damit nötige Anschaffungen zu machen und Personal zu bezahlen (Thema Personalmangel im Gesundheitswesen).
Es wird als grob fahrlässig bezeichnet, Krankenhäuser und damit auch das Schicksal vieler Patienten den Gesetzen der freien Marktwirtschaft zu überlassen. Niemand würde fordern das die Polizei oder Feuerwehr „schwarze Zahlen“ erwirtschaften muss, warum also Krankenhäuser? Eigentlich gehört die Führung eines Krankenhause in die Hände von Menschen, die das Wohl des Patienten als das wichtigste Ziel betrachten und nicht die Gewinne, die man mit Patienten erzielen kann.
Das Problem des Fallpauschalensystems
Das Fallpauschalensystem bietet viele Anreize überflüssige Untersuchungen und Aktionen mit einer großen Rendite zum Schaden von Patienten einzusetzen. Das Fallpauschalensystem belohnt alle Eingriffe, bei denen viel Technik über berechenbare kurze Zeiträume zum Einsatz kommt, Beispiel: Herzkatheter-Untersuchungen, Rückenoperationen, invasive Beatmungen und vieles mehr. Das Fallpauschalensystem bestraft den Einsatz von sparsamen invasiven Massnahmen. Es bestraft aber auch Ärzte die mit Patienten lange Gespräche führen, beobachten und nachdenken bevor sie handeln. Hauptproblem: Es bestraft auch Krankenhäuser, denn je fleissiger am Patienten gespart wird, desto stärker sink die künftige Fallpauschale für vergleichbare Fälle, also ein Teufelskreis! So kann gute Medizin nicht funktionieren!
Ausserdem nicht einberechnet in der Fallpauschale ist der Zeitaufwand für Verwaltungsarbeiten, die Weiterbildung von Ärzten, Teambesprechungen oder Patienten die viele Fragen haben oder Angst vor Schmerzen und Eingriffen oder sogar dem Tod. Wenn Ärzte aber keine Zeit mehr haben, um mit Patienten ausführlich zu sprechen, können sie nicht wirklich erfassen woran der Patient wirklich leidet. Und wenn Patienten dann das Krankenhaus verlassen, verstehen sie weder ihre Krankheit, noch wissen sie, wofür die Therapie gut ist, das kann nicht Sinn und Zweck eines „Gesundheitssystems“ sein, eher eines Systems das Krankheiten fördert, um damit Geld zu verdienen.
Die Forderungen vieler Ärzte lauten daher:
Das Fallpauschalensystem muss ersetzt oder grundlegend überarbeitet werden
Die ökonomisch gesteuerte „Übertherapie“ sowie „Unterversorgung“ von Patienten muss gestoppt werden
Der Staat bzw. die Regierung muss Krankenhäuser dort planen wo sie wirklich nötig sind. Manchmal macht es auch Sinn zwei oder drei Kliniken zu größeren, leistungsfähigeren und personell besser ausgestatteten Zentren zusammenzuführen
Quelle: stern.de
Mein Fazit: Die Schulmedizin und Krankenhäuser sind für die medizinische Versorgung sehr wichtig, vor allem bei akuten Fällen, Unfällen und schweren Krankheiten. Jeder Mensch sollte allerdings für seine Gesundheit auch die nötige Selbstverantwortung übernehmen und tun, was man selbst für eine bessere Gesundheit tun kann. Oft fängt das schon bei der täglichen Ernährung an, esse oder trinke ich zu viel Zucker, esse ich zu viel „Fast Food“, Weissmehl und Nahrungsmittel die von der Industrie stark verarbeitet wurden statt Obst und Gemüse von Mutter Natur?
Wie sieht mein Umfeld aus, habe ich zu viel Stress der mich krank macht? Wie sieht meine Vergangenheit aus, gibt es schlimme Ereignisse oder Traumata´s die ich verdränge oder die sich in meinem Unterbewusstsein eingeschlossen haben? Reagiere ich vielleicht sensibel auf äussere Einflüsse wir Elektrosmog, Funkwellen, Handystrahlung, Wasseradern oder Umweltverschmutzung? So eine Selbstdiagnose kann helfen, den Ursachen für so manche Krankheit zu erkennen und zu beseitigen. Auf meiner Webseite und meinem Blog gebe viele Tipp, wie man seine Gesundheit auf verschiedenen Gebieten verbessern kann.